Über mich…

Pferde und Reiten sind meine große Leidenschaft. Neben meinem ursprünglichen Beruf als Kfz.-Mechaniker hatte ich große Freude an der Organisation und Durchführung von ein- und mehrtägigen Wanderritten – das war Mitte der 1980-er Jahre. Dabei spielt die Ausrüstung von Pferd und Reiter eine wichtige Rolle, und das brachte mich damals schon dazu, selber Zubehör wie Satteltaschen, Chaps, Kopfstücke usw. anzufertigen.

Während eines mehrmonatigen Aufenthalts in Kalifornien im Jahr 1998, wo ich u.a. auf einer Ranch arbeiten und auch viele Sattlereien besuchen konnte, reifte die Idee, selber Sattler zu werden. Kurz darauf entstand der erste, selber gebaute Sattel, der übrigens heute noch, nachdem er viele Jahre seinen Dienst getan hat, einen Ehrenplatz in meiner Werkstatt hat. Nach diesem ersten Sattel habe ich  für Freunde und „Freunde meiner Freunde“ weitere Sättel gebaut.
 

Nach dieser Zeit des Ausprobierens habe ich die Idee, Sattler zu werden, in die Tat umgesetzt und fünf Jahre bei der Firma Saddle Shop Trading (Göppingen-Lenglingen) gearbeitet. Dort war ich u.a. am Auf- und Ausbau der Werkstatt beteiligt sowie mit dem Anlernen von neuen Mitarbeitern betraut. Das Entwerfen von neuen Sattelschnitten und das Satteldesign waren ein wichtiger Schwerpunkt in dieser Zeit. Die vielen Kontakte zu Trainern und Profireitern brachten mir entsprechendes Wissen über Sattelanpassung und die technischen Ansprüche im Sattelbau wie Fenderaufhängung sowie die verschiedenen Ansprüche an den Grundsitz für Reining, Western Riding, Pleasure usw. ein. Der Besuch eines Gerberkurses hat mein Wissen über die Herstellung von Leder vervollständigt.
 

Neben den rein technischen Aspekten des Sattelbaus hat mich schon immer die künstlerische Seite der Lederveredelung interessiert. Das führte mich zu der Firma Custom Leather (Ellwangen), die sich auf die Herstellung von Lederzubehör für Motorräder spezialisiert hat. In den zweieinhalb Jahren meiner dortigen Teilzeit-Tätigkeit konnte ich die verschiedenen Färbetechniken mit Acrylfarben, Alkohol und Ölfarben und dem dazugehörigen Finish erlernen. Gleichzeitig besuchte ich mehrere Lehrgänge bei Peter Main, einem bekannten und herausragenden Leather Artist aus Australien, der mittlerweile in den USA lebt. Er gehört sicherlich zu den wichtigen Mentoren, die meine Arbeit beeinflusst haben, vieles ist jedoch „learning by doing“ bzw. „Lernen durch Versuch und Irrtum“. Die Wirkung der vielen verschiedenen Möglichkeiten der Lederbearbeitungs- und Färbetechniken muss man sich selber erarbeiten.

„Wissen kommt vor Können“ – gemäß diesem alten Lehrsatz habe ich mich über die ganzen Jahre hinweg über die Geschichte des Westersattels, seiner Herstellung, der Lederverarbeitung und der Lederveredelung informiert und recherchiert. Nach wie vor baue ich heute noch jeden Sattel, als ob es mein eigener werden soll – mit Liebe zum Detail und meinem ganzen Knowhow.